Fachverband für Goju-Ryu Karate
Manja Buze     Freitag, 05. Oktober 2012    

JKF Goju-Kai Lehrgang in Neutraubling 2012

115 Teilnehmer – 2 Tage Spaß – 1 Tag Muskelkater?!

Es werden immer mehr! Nicht nur Stanko Kumer ist von der stetig wachsenden Zahl der Teilnehmer des internationalen Karatelehrgangs in Neutraubling begeistert. In diesem Jahr waren über 100 Karateka gekommen um an 2 Tagen und in insgesamt 12 Stunden Training ihr Können zu verbessern.

Leider konnte in diesem Jahr Nobutaka Tsumoto (8. Dan JKF Goju-Kai und Cheftrainer Kenbukan) den Lehrgang nicht führen. Aufgrund gesundheitlicher Probleme musste er absagen und das deutsche Trainer- und Prüferkommitee übernahm das komplette Programm und ließ es dabei ordentlich krachen.

Bereits zur ersten Erwärmung am Samstag morgen scheuchte André Schmück die Sportler durch die Halle. Der Einstieg in die Feinheiten des Goju Ryu Karate erfolgte dann durch Stanko Kumer (7. Dan JKF Goju-Kai, Präsident und Cheftrainer des GJKF Goju-Kai sowie Vorsitzender des Trainer- und Prüferkommittees) arbeitete mit den Karateka an der Kata Sanchin. Auf die Beherrschung dieser Kata kommt es besonders an. Diese Basiskata vermittelt den korrekten Stand, wichtige Grundtechniken, Atemtechnik, Spannung und Entspannung und dient so als Grundlage um den Geist des Karate zu erfassen. Deshalb wird sie auch so penibel immer wieder trainiert. Um in die erste Einheit des Lehrgangs dann wieder etwas mehr Bewegung zu bringen, zeigte Zeljko Topalovic (4. Dan JKF Goju-Kai und Vorstand des Kenbukan Berlin e.V.) wichtige Abläufe im Kihon und Kihon Ido. Die Übungen dienen dazu die Grundtechniken von Abwehr und Gegenangriff einzuschleifen und sie so lange zu wiederholen bis die Sportler sie auch im Schlaf können. Ob das Gelernte auch Früchte trägt wurde von Stanko und Zeljko zum Abschluss dieser Einheit auch gleich abgefragt. Es folgte Kihon Kumite. Die Parterübungen und Kampftechniken verlangten den Karateka einiges ab. Da gab es so manchen Knoten in Kopf oder Gliedern.

In der Einheit am Nachmittag des 29. September wurde nach einer Erwärmung von Hagen Neumann (5. Dan) die Kata Seiyunchin geübt. Diese Kata wurde zur Förderung eines starken und stabilen Standes entwickelt. Deshalb kommt in ihr oft der Shiko dachi vor; zur großen Begeisterung alle Teilnehmer deren Oberschenkel nach dieser Trainingseinheit ordentlich schmerzten. Aber damit war es noch nicht vorbei. Nach einem Part mit Selbstverteidigungstechniken von Zeljko war auch Alexander Buze (3. Dan JKF Goju-Kai) noch an der Reihe und erarbeitete mit den Sportlern die Bunkai zur Kata Shisochin – “Kampf in vier Richtungen”. Alle vier Bunkai wurden zunächst im Ablauf erklärt und dann ausgibig am Partner geübt. So ging ein antrengender aber schöner Tag seinem Ende endgegen.

Aber was wäre ein Lehrgang in Neutraubling ohne die bekannte Lehrgangsfeier. Dieses Mal fand diese im schönen Dorf Moosham in der Wirtschaft Wild statt. Gutes Bier, zünftiges Essen und ein uriger Gastraum machten diese Feier zu einem Erlebnis. Selbstverständlich wurde auch Stanko Kumers selbstentwicklelter japanischer Trinkspruch geübt. Etwas das jeder unserer Karateka können muss. Itchi, ni, Kampai!

Am Sonntag begann der Trainingstag mit einer Erwärmung mit viel Stretching. Geleitet wurde sie von Markus Kumer. Danach waren die Muskeln warm und bereit für Zeljkos Kihon Kumite Techniken. Die Spezialität des Goju-Ryu Karate ist es, dabei die Distanz zwischen den Gegnern eng zu halten. Bei einem Angriff gehen die Karteka eher zum Gegner und in die Situation hinein statt den Abstand zu vergrößern. Zeljko zeigte dies mit vielen verschiedenen Techniken und demonstrierte damit eine realistische Selbstverteidigung. Darauf bauten auch die sich anschließenden Kumite-Techniken von Stanko Kumer auf. Der zentrale Bestandteil dieser Übungssequenz war der Ashi Barai. Mit einem Fußfeger versucht man den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen. Es gibt viele Kombinationsmöglichkeiten für einen Ashi Barai und wenn er gelingt ist er äußerst effektiv.

Nach der Mittagspause teilten die Trainer die große Teilnehmergruppe nach Gürtelgraden auf und trainierten Katas und die dazugehörigen Bunkai. Dabei war das gesamte Spektrum der Goju Ryu-Katas von der Saifa bis zu Suparinpei vertreten.

Um den Tag gut abzurunden wurden am Ende dieser Einheit die Kombinationen der ersten Einheit noch einmal wiederholt. Auch wenn es anstrengend war sich all die Varianten und Techniken wieder ins Gedächtnis zu rufen, machten doch die meisten Karateka eine gute Figur. Der Schnelldurchlauf der Techniken sollte das Gelernte noch einmal festigen.

Den Abschluss bildete die heißgeliebte Massageinheit unter Anleitung von Andre Schmück. Im Anschluss war noch Zeit für einige Gruppenfotos im Kreise der Dojos und das Lehrgangsfoto durfte auch nicht fehlen.

Alle Trainer und Lehrgangsteilnehmer freuen sich bereits auf die kommenden Lehrgänge. Im kommenden Jahr sind es dann sicher schon 150 Teilnehmer! :-)