Fachverband für Goju-Ryu Karate
Michaela Schubert     Montag, 13. Juni 2016    

15th European Gasshuku Okinawa Goju-Ryu Karate-Do Kyokai Gasshuku

In der südmährischen Weinstadt Hustopeče fand vom 01. bis 04. 06.2016 der 15 th European Gasshuku of the Okinawa Goju-Ryu Karate-Do Kyokai statt. Der GJKF Cheftrainer und Präsident sowie Cheftrainer aller Kenbukan-Außenstellen, Kyoshi Stanko Kumer (7.Dan JKF Goju-Kai) begrüßte am Anreisetag acht Karateka aus den Chemnitzer, Ehrenfriedersdorfer, Dresdner, Mössinger und Neubtraublinger Dojo´s im Wine Wellness Hotel Centro.

Nachdem die persönlichen Sachen aufs Zimmer geschafft wurden, ging es sofort mit einem feierlichen Auftakt weiter. Sämtliche Lehrgangsteilnehmer aus den unterschiedlichsten Nationen nahmen an der Willkommensparty mit den Meistern aus Okinawa teil. Am Buffet oder bei der Weinverkostung gab es mitunter ein Wiedersehen mit bekannten Gesichtern.

Vor allem Masataka Muramatsu (Hanshi 9. Dan) freute sich ganz besonders wieder auf Stanko Kumer zu treffen, denn sie kennen sich seit sehr vielen Jahren. Nach einem freundschaftlichen Plausch, verabschiedete er sich, beflügelt von der Wiedersehensfreude, mit einem musikalischen Ständchen vom GJKF-Tisch.

Jetzt aber zurück zur Weinverkostung. Der GJKF probierte die angebotenen Weine – zum Leidwesen des Sommeliers – Dekanter für Dekanter, denn der Tisch war vollbesetzt und der Weg nach vorn viel zu weit. Schließlich möchte man gemütlich beieinander und nicht ständig auf dem Trockenen sitzen.

In den jeweils zweistündigen Trainingseinheiten der nächsten zwei Tage, wurde mehr oder weniger immer das Gleiche trainiert. Nach der Begrüßung durch die Japaner:

Koei Teruya, Hanshi 10. Dan – Präsident O.G.K.K.
Ryoichi Onaga, Hanshi 9. Dan – Vizepräsident & Europäische Direktor O.G.K.K.
Masataka Muramatsu, Hanshi 9. Dan – Vizepräsident O.G.K.K.
Masanari Kikugawa, Hanshi 9. Dan – Vizepräsident O.G.K.K.
Seigo Takara, Kyoshi 7. Dan – administrative Direktor O.G.K.K

erwärmten sich die ca. 150 Karateka, die u.a. extra aus England, Island, Russland und Spanien anreisten, mit einer Standarderwärmung. Im Anschluss pickten sich die japanischen Meister am Vormittag einige Techniken heraus, auf die sie besonders eingingen. Diese wurden dann eigenständig oder in Partnerübungen trainiert. Die Qualitätsunterschiede in den Bewegungsabläufen und Ausführungen waren enorm. Aufgrund der großen Teilnehmeranzahl konnten die Trainer nicht jeden Gurtträger korrigieren und darauf achten, dass ihre Hinweise auch dauerhaft umgesetzt werden.

Nachdem das erste Tagespensum erfolgreich absolviert war, sammelte alle in der Mittagspause mit leckerem Essen neue Kraft. Manchmal blieb sogar noch Zeit für ein kleines Nickerchen. Und alles nur, um die Akkus wieder aufzutanken.

Der Uhrzeiger drehte sich auch in Tschechien weiter. Deswegen ließ sich ein Ende der Mittagsruhe nicht vermeiden. Mit neuer Energie ging es am Nachmittag zurück in die schwülwarme Sporthalle. Nach einer kurzen Aufwärmung wurden alle Kata´s konzentriert und mit Schnelligkeit in Angriff genommen.

In der Turnhalle gab es leider keine richtige Möglichkeit, die Karateka nach Gurt-graduierungen räumlich abzugrenzen. Deshalb trainierten alle Gelb- bis Schwarzgurtträger zusammen. Mit dem Nachteil, dass nicht explizit auf die gurtabhängigen Fähigkeiten eingegangen werden konnte. Somit standen am Ende nur Schwarzgurte aktiv im Trainingsbereich, während überwiegend Kyu-Grade vom am Rand aus zuschauten.

Gegen 17.00 Uhr war für alle Karateka Trainingsschluss. Nun konnte man sich im hoteleigenen Wellness-Bereich erholen und sich später, in einem der umliegenden Restaurants, so richtig kulinarisch verwöhnen lassen. Kein Magen blieb leer und keine Kehle trocken. Doch nicht nur das. Weit weg vom Alltag, durften ein paar kleine Scherze und ausgiebiges Lachen keinesfalls fehlen.

Am Samstag stand nur eine Trainingseinheit auf dem Programm, welche sich minimal von den Lehrgangsinhalten der vergangenen Tage unterschied. Nach der Danksagung und Verabschiedung der japanischen Meister, versammelten sich alle für das obligatorische Gruppenfoto. Im Anschluss bestand die Möglichkeit, sich mit den Meistern aus Okinawa fotografieren zu lassen. Der Stilrichtungslehrgang klang am Abend mit einer ausgelassenen Sayonara Party aus. Bei Musik und Bowlingspielen ließ jeder die letzten Tage Revue passieren.

Zusammenfassend zeigte der Lehrgang in Hustopeče deutlich, dass sich der German JKF Goju-Kai Federation e.V. mit seinem Goju-Ryu Karate Stil auf keinen Fall verstecken muss. Im Unterschied zum Okinawa Goju-Ryu, wird beim Goju-Kai u.a. viel mehr Wert auf korrekt ausgeführte Techniken gelegt. Es waren interessante und lehrreiche Tage, nicht nur was das Training betraf. An dieser Stelle geht ein besonderes Dankeschön an Stanko Kumer, der mit Herzblut sein umfangreiches Karatewissen, in erster Linie an alle Trainer, weitergibt. Nur mit gut ausgebildeten Sensei´s kann ein sauberer Goju-Ryu Karate Stil in allen Kenbukan Dojo´s garantiert werden.