Zwischen den japanischen Inseln bei Reinsberg
Nach knapp einer Woche Zeltlager des GJKF Goju-Kai haben die Kinder mindestens einen Namen der japanischen Inseln gelernt – den Namen ihres Zeltes. Organisiert von Raik Richter und unterstützt von vielen Helfern aus den Vereinen Kenbukan Nossen, Freital und weiteren sächsischen Vereinen fand vom 28.07. bis 01.08. ein Zeltlager in Reinsberg bei Nossen statt. In fünf großen Zelten mit Namen wie Honshu, Kyoshu und Okinawa fanden über 80 Kinder und Jugendliche ihren Platz, von dem aus sie zum Essen, Baden, ins Abenteuer und zum Karatetraining starteten.
10 Minuten nachdem der große Regen am Sonntag gegen 9 Uhr aufhörte und in anhaltenden Sonnenschein überging, trafen die ersten Kinder ein, um nach und nach ihre Insel zu beziehen und sich nach dem Mittag zum ersten Training bei Stanko einzufinden. Thema war einige Grundlagen zur Verteidigung gegen Messer. Am wichtigsten waren die beiden grundlegenden Regeln: „Vermeide derartige Situationen!“ und „Renne weg, wenn du es kannst!“. Für den Fall, dass es unumgänglich ist, wurde eine Variante der Verteidigung für 3 verschiedene Angriffsarten eingeführt und trainiert.
Die Erkenntnis des Tages: Wenn wir es intensiv üben, kann es funktionieren.
Am Montag war der große Abenteuertag. Morgens ein Training mit Raik und gut motiviert durch „Bring Sally up – Bring Sally down“ ging es nach dem Frühstück los. Wild durchmischt und aufgeteilt in 8 Gruppen zogen die Kinder durchs wunderschöne Bobritzschtal auf dem Wanderweg der Grabentour entlang, um an und in der Bobritzsch verschiedene Aufgaben zu lösen – schwerere für die Großen und leichtere für die Kleinen. Vom Boote bauen über Logikrätsel, Wortspielereien, Zeitschätzung (ohne Uhr) bis Bobbycar-Wettrennen war alles dabei. Bei Sonnenuntergang (nach dem Abendessen und Duschen) fand noch eine mittelalterliche Feuershow statt. Danach waren die meisten Teilnehmer reif für ihre Insel und verschwanden müde in die Feldbetten.
Die Erkenntnis des Tages: Der Orientierungssinn ist bei Menschen unterschiedlich ausgeprägt, so dass der gleiche Weg tatsächlich unterschiedlich lang ausfallen kann.
Dienstag war Erholungstag – natürlich nicht ganz – Marco hat ein nettes Morgentraining gehalten. Nach dem obligatorischen Sally Song und den entsprechenden Liegestützbewegungen passend zum Text war Freizeit angesagt. Zur Verfügung standen der Wald, die Soccerarena, das Bad von Reinsberg oder die überdachten Bänke fürs Kartenspielen, Schach oder einfach nur Reden. Zudem gab es eine Einführung in das Kämpfen mit dem Langschwert von Phillip, was einige Teilnehmer mit der Herstellung eines Holzschwertes schon tagelang vorbereitet hatten.
Die Erkenntnis des Tages: Es gibt nix besseres als ein tolles Freibad 1 min vom Zeltlager entfernt. An der Stelle einen herzlichen Dank an das Bad Reinsberg und unseren persönlichen Bademeister Felix.
Am Mittwoch startete nach dem obligatorischen Morgentraining das Neptunfest mit Wettschwimmen, Turmspringen und anderen Wasserspielen. Das Turmspringen wurde standesgemäß von Neptun selbst bewertet um anschließend ausgewählte Kinder auf neue Namen zu „taufen“. Es war lustig und ein bisschen ekelig zugleich.
Nach einer Begehung der Route bereiteten die Betreuer eine Nachtwanderung für die Kleinen (leichter Grusel) und die Größeren (erheblich mehr Grusel) vor. Nachdem die Sonne untergegangen war, ging es los. Neben Kerzen, Untoten und einer richtigen Kettensäge zeigte sich nach der Nachtwanderung dann doch „etwas“ Aufregung im Lager, die sich gegen 23:00 Uhr aber legte.
Erkenntnis des Tages: Der Orientierungssinn ist bei Menschen unterschiedlich ausgeprägt, so dass es durchaus passieren kann, dass die Gruppe der Kleinen eine Gruselstation der Großen mitnimmt. Es war ein ganz schönes Geschrei…
Donnerstag war Abreisetag. Neben dem Aufräumen gab es ein Training mit Michael zum Thema Befreiung aus Festhalten. Basierend auf Sequenzen aus Katas wurden diese in verschiedenen Eskalationsarten geübt – vom einfachen Wegschubsen bis zum Gegenangriff.
Nach dem Mittag ging es nochmal ins Bad und dann nach Hause.
Erkenntnis des Tages: Wie schnell doch die Zeit vergeht.
Alles in allem erlebten die Kinder 5 angenehme und entspannte Tage in Reinsberg. Aber auch die Betreuer konnten diese Tage genießen. Dank guter Organisation, den Bademeistern im Bad Reinsberg und Übernahme der verschiedenen Aufgaben durch alle Betreuer blieb genügend Zeit für Erholung und Gespräche am Lagerfeuer bis morgens um 3. Der Zeltplatz ist absolut empfehlenswert und es war unglaublich, wie organisiert und sauber es trotz der 100 zusätzlichen Karatekas neben den ganzen normalen Gästen war. Und nicht zuletzt war das Dorf Reinsberg ein toller Gastgeber.
Erkenntnis der Woche: Man kann jeden Tag Wiener Würstchen essen – mit Brötchen, Brot, Kartoffelsuppe, Currysauce, gegrillt, gebraten, kalt, wieder aufgewärmt und weiteren tausend Rezepten. Man muss nur „genügend“ viele eingekauft haben.
Das nächste Ferienlager wird vom 27.07. bis 31.07. 2025 stattfinden. Wer (wieder) dabei sein möchte, sollte sich die Daten schon mal im Kalender eintragen.
Michael Päßler
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