JKF Karateseminar auf Okinawa
Dieses Jahr fand das 50th JKF Gojukai All Japan Tournament in Okinawa statt.
Zu diesem Turnier finden sich jedes Jahr an wechselnden Orten die besten Goju-Kai Karatekas aller japanischer Präfekturen Japans ein. Es ist zudem offen für alle Goju-Kai Mitglieder weltweit. 2 Tage vor dem Turnier findet des Weiteren immer das JKF Oversea Seminar für alle Goju-Kai Karatekas weltweit und die großen offiziellen JKF-Danprüfungen statt.
Das Seminar und die dazugehörigen offiziellen Veranstaltungen werden von Stanko Kumer (9. Dan GJKF Goju-Kai) nahezu jedes Jahr (meist zusammen mit anderen Danträgern) besucht. Diese Teilnahme dient neben der Pflege von Kontakten auch der Pflege unseres Karatestiles.
Auf Grund des 50. Jubiläums und des Veranstaltungsortes im Budokan in Naha auf Okinawa, gab es bereits Ende 2023 die Idee mit einer größeren Gruppe am Seminar teilzunehmen. 10 Personen aus dem GJKF haben sich schlussendlich zur Teilnahme entschlossen. Neben Stanko waren das Hagen Neumann (6.Dan und mehrfacher Teilnehmer und zweifacher Gewinner dieses Turniers), Alexander Buze (5. Dan), Olaf Päschel (5.Dan), Raik Richter (4. Dan, Präsident SKB), Michael Päßler (4. Dan), Daniel Schmidt (4. Dan), Ronny Schubert (2. Dan), Marcel Kleeberg (1. Dan) und Felix Förster (1. Dan). Zudem stießen Gerd und Gerlinde Neuland (6. und 2. Dan) sowie Michael Scheithauer (4. Dan) in Naha zu uns. Sie bauten das Seminar in ihren Jahresurlaub ein.
Nach einer Nacht im Hombudoju bei Stanko in Pfatter ging es am 10.08. früh um 7:30 mit dem Flughafenshuttle nach München. Gegen Mittag hoben wir ab und nach 13 Stunden Flug war Zwischenstation in Tokio Haneda. Ein kurzes japanisches Frühstück später ging es mit einem Inlandsflug vorbei am Mt. Fuji und über die südlichen japanischen Inseln weiter nach Okinawa. Nach der Landung in Naha schlugen uns mehr als 30°C bei einer hohen Luftfeuchtigkeit entgegen. Nach kurzer Abkühlung in der Monorail und 20 min Fußweg zum Hotel wurde eingecheckt. Die Dusche war dort direkt unser bester Freund. Nach einer kurzen Eingewöhnung und der Grundversorgung in einem der Convenience Stores um die Ecke haben wir an den nächsten Tagen Naha und Okinawa erkundet.
Ebenfalls getroffen haben wir Kiohara-san, den wir 2019 in Oita besuchen durften und der schon mehrfach bei uns in Deutschland einen Lehrgang gehalten hat, sowie Norio Yoshinaga seinen Schüler, der zur diesjährigen Danprüfung seinen 7. Dan bestand.
Gestartet haben wir das Seminar am Donnerstag mit einer Erwärmung gefolgt von Sanchin und Tensho. Danach wurden die Gruppen nach Graduierungen aufgeteilt und zu unterschiedlichen Themen trainiert, in der Regel der Kata zum jeweils nächsten Dan. Am Freitag traf man sich in einer kleineren Halle wieder, um ein weiteres Katatraining abzuhalten. Höhepunkte aus unserer Sicht waren die Katavorführungen und vertieften Erklärungen der anwesenden Meister. Viel zu schnell war die Zeit dann auch schon wieder vorbei.
Am Samstag und Sonntag fand das Turnier auf 11 Wettkampfflächen im Budokan statt. Beeindruckend war neben der straffen Organisation und der Disziplin von allen Teilnehmern (beginnend von den Kindern) die Qualität des gezeigten Karates. Einige Mitglieder unserer Gruppe haben teilweise bis zum späten Nachmittag fasziniert zugeschaut.
Nach 4 Tagen Karate hatten wir noch knapp 3 Tage bis zum Rückflug, die wir mit 2 Tagesausflügen auf die Naha vorgelagerten Inseln im Kermamashoto-Nationalpark und Einkaufen in Naha verbrachten. Das Schnorcheln auf Zamami fühlte sich wie Schwimmen im Aquarium an – unzählige Fische tummelten sich dort auf Korallenriffen, die teilweise neugierig bis auf geringe Abstände an die Taucher herankamen. Der 2. Ausflug nach Aharen-Beach brachte eine interessante Fährfahrt bei hohem Seegang mit sich. Einige Mitreisende fanden das Schaukeln des Bootes jedoch nicht so toll. Leider war auf Grund der hohen Wellenbildung das Schnorcheln nicht gestattet, sodass wir uns mit Baden im Meer bei traumhafter Kulisse „zufriedengeben mussten“.
Am Montag haben wir abends eine Tour zu den traditionellen Dojos in Naha unternommen. Gestartet sind wir beim Hiagonna Dojo (wo gerade ein Kindertraining stattfand) und sind über verschlungene Pfade und mehrere Stationen zum Jundokan Dojo gelaufen. Vier von uns haben dort an einem zweistündigen Training bei den Meistern dieses Dojos teilgenommen (auf Grund von Erkältungen konnten einige von uns nur zuschauen). Dieses Training wurde von allen Beteiligten als großartig und inspirierend eingeschätzt.
Am Mittwoch den 21.08. ging es nachmittags dann wieder Richtung Tokio, von dort am späten Abend über den Nordpol nach Frankfurt und wieder zurück nach München.
Alle Teilnehmer nehmen eine Vielzahl von Eindrücken aus Okinawa mit nach Hause. Natürlich war das zentrale Element unserer Reise nach Okinawa unser Karate. Wir haben auch Okinawa kennengelernt und einen Eindruck von Japan erhalten. Gleichzeitig ist uns jedoch bewusst, dass die Zeit viel zu kurz war und wir weiterhin vieles nicht wissen. Aber das bietet die Begründung für weitere Reisen nach Japan, um weiteres Wissen und Erfahrungen im Karate aber auch über das Land und seine Kultur zu sammeln.
また日本で会おう
Verfasser: Michael Pässler